Sonntage bei meiner Großmutter waren immer etwas Besonderes – nicht nur wegen der gemeinsamen Zeit, sondern auch wegen des Duftes, der durch das ganze Haus zog. Es war der Duft von langsam geschmortem Rindfleisch, tiefem Rotwein-Aroma und der süß-säuerlichen Wärme von Rotkohl. Genau dieser Geruch weckt bis heute Erinnerungen an Lachen, Wärme und Zusammenhalt.

Dieses Rezept für Rinderschmorbraten mit Rotkohl und Klößen ist nicht nur ein Klassiker der deutschen Küche, sondern auch ein idealer Einstieg für alle, die ihre ersten Schritte in der Welt der Braten wagen wollen. Es ist simpel, gelingsicher und überraschend gesund – denn beim Schmoren werden kaum Fett und nur natürliche Zutaten verwendet. Ein echter Wohlfühlklassiker also, der mit ein bisschen Geduld ein fantastisches Ergebnis liefert.

Rinderschmorbraten mit Rotkohl und Klößen

Warum dieses Rezept besonders ist

Schmorgerichte wie dieser Braten sind wahre Wunderwaffen in der Küche: Sie brauchen zwar etwas Zeit, nehmen einem aber viel Arbeit ab. Sobald alles vorbereitet ist, übernimmt der Ofen das Kochen – perfekt für alle, die effizient und stressfrei ein großartiges Gericht auf den Tisch bringen wollen.

Was dieses Rezept besonders macht, ist die Kombination aus aromatischem Rindfleisch, tiefwürziger Sauce und der fruchtigen Frische des Rotkohls. Es verbindet das Beste der Hausmannskost mit modernen Ansprüchen an Geschmack und Qualität. Zudem lässt sich dieses Gericht hervorragend vorbereiten – ideal also für Gäste oder Feiertage.

Zutaten und ihre Bedeutung

Rindfleisch (aus der Schulter)
Das sogenannte „Bugstück“ ist besonders gut zum Schmoren geeignet. Es hat einen höheren Bindegewebsanteil, der beim langen Garen für Zartheit und Saftigkeit sorgt. Alternativ: Rinderbrust oder Wade.

Wurzelgemüse (Karotten, Sellerie, Lauch, Zwiebeln)
Geben der Sauce Tiefe, natürliche Süße und ein rundes Aroma. Sie sind außerdem reich an Vitaminen und Ballaststoffen.

Tomatenmark
Bringt Umami-Geschmack und hilft, die Sauce zu binden. Wer es fruchtiger mag, kann passierte Tomaten als Ersatz verwenden.

Rotwein (trocken)
Verleiht der Sauce Tiefe und Komplexität. Für alkoholfreie Varianten: alkoholfreier Rotwein oder ein Mix aus Traubensaft und Balsamico.

Rinderfond
Die Basis der Sauce – gibt Kraft und Umami. Alternativ: Gemüsefond oder selbstgemachte Brühe.

Gewürze (Lorbeer, Pfefferkörner, Nelke)
Typisch für Schmorgerichte und geben der Sauce eine würzige Note.

Rotkohl, Äpfel, Orangensaft, Gewürze
Der Rotkohl wird durch Äpfel und Orangensaft fruchtig und mild. Wacholder, Nelken und Lorbeer runden ihn perfekt ab.

Kartoffelklöße
Sorgen für ein harmonisches, sättigendes Element auf dem Teller. Du kannst fertigen Kloßteig verwenden oder sie selbst zubereiten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1:
Das Rindfleisch bei mittlerer Hitze in Butterschmalz rundum scharf anbraten, bis sich eine schöne Kruste bildet. Das sorgt für kräftige Röstaromen. Anschließend aus dem Topf nehmen und beiseite stellen.

Schritt 2:
Zwiebeln, Sellerie, Karotten und Lauch grob schneiden und im gleichen Topf kräftig anbraten. Tomatenmark hinzufügen und kurz mitrösten – das gibt der Sauce eine schöne Farbe und Tiefe.

Schritt 3:
Mit einem Drittel des Rotweins ablöschen, einkochen lassen, erneut mit Rotwein auffüllen und wieder reduzieren lassen. Diesen Vorgang zweimal wiederholen – so entsteht eine konzentrierte Basis.

Schritt 4:
Nun den Rinderfond dazugießen, Fleisch zurück in den Topf legen und Lorbeer, Nelken und Pfefferkörner zugeben. Einmal aufkochen lassen, dann mit Deckel bei 160 °C Umluft für ca. 2–2,5 Stunden im Ofen schmoren.

Schritt 5:
In der Zwischenzeit den Rotkohl vorbereiten. Rotkohl hobeln, Zwiebel anschwitzen, dann Äpfel, Orangensaft, Rotwein, Essig, Wasser und Gewürze hinzufügen. Zugedeckt ca. 90 Minuten weichkochen lassen. Abschmecken und mit Johannisbeergelee abrunden.

Schritt 6:
Nach dem Schmoren das Fleisch entnehmen und warmhalten. Die Sauce durch ein Sieb passieren und optional mit Speisestärke oder Soßenbinder leicht abbinden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Schritt 7:
Fleisch in Scheiben schneiden, in die heiße Sauce legen und gemeinsam mit Rotkohl und Klößen servieren.

Tipps und Hinweise für Einsteiger

  • Geduld ist alles: Wenn das Fleisch noch zäh ist, einfach weiter schmoren – es wird garantiert weich.
  • Achte auf Röstaromen: Sie sind der Schlüssel für Geschmack. Aber nicht verbrennen lassen – lieber auf mittlerer Hitze arbeiten.
  • Keinen Bräter? Ein großer Topf mit ofenfestem Deckel oder eine Auflaufform mit Alufolie funktioniert genauso.
  • Zu viel Sauce? Kein Problem! Einfach einfrieren – sie eignet sich perfekt für spätere Reste oder als Basis für andere Gerichte.

Serviervorschläge

Neben Rotkohl und Klößen passen auch wunderbar:

  • Apfelrotkohl mit Preiselbeeren
  • Rahmwirsing oder grüne Bohnen
  • Bratkartoffeln oder Semmelknödel als Alternative zu Kartoffelklößen

Tipp für Reste:
Das Fleisch in der Sauce bleibt im Kühlschrank 2–3 Tage frisch. In dünne Scheiben geschnitten auch ideal für ein Bratenbrot am nächsten Tag. Die Sauce kann man wunderbar einfrieren.

Lust bekommen?

Ich hoffe, du fühlst dich jetzt bereit, diesen Rinderschmorbraten mit Rotkohl und Klößen selbst zu kochen – ganz gleich, ob du zum ersten Mal einen Braten zubereitest oder auf der Suche nach einem zuverlässigen Klassiker bist. Trau dich, nimm dir Zeit, und lass dich belohnen.

Wenn du das Rezept ausprobierst, schreib mir unbedingt in den Kommentaren, wie es dir gelungen ist. Und wenn du Fragen hast – ich helfe dir gerne weiter. Viel Spaß beim Schmoren und Genießen!

FAQ zum Rezept Rinderschmorbraten mit Rotkohl und Klößen

Kann ich den Rinderschmorbraten auch ohne Alkohol zubereiten?

Ja, statt Rotwein kannst du alkoholfreien Rotwein oder eine Mischung aus Traubensaft und einem Schuss Balsamicoessig verwenden. So bleibt das Aroma ausgewogen.

Welches Stück Rindfleisch eignet sich am besten zum Schmoren?

Am besten eignet sich das Bugstück aus der Schulter. Alternativ gehen auch Rinderbrust oder Wade – Hauptsache das Fleisch hat etwas Bindegewebe für mehr Zartheit.

Muss ich das Gericht im Ofen schmoren oder geht es auch auf dem Herd?

Du kannst den Braten auch auf dem Herd zubereiten. Wichtig ist, dass die Hitze gleichmäßig und niedrig bleibt, damit das Fleisch langsam weich wird.

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Rinderschmorbraten mit Rotkohl und Klößen

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Ein klassisches deutsches Gericht mit zart geschmortem Rindfleisch, fruchtigem Rotkohl und fluffigen Klößen – perfekt für festliche Anlässe und Familienessen.

  • Author: Helena Wagner
  • Prep Time: 25 Minuten
  • Cook Time: 2 Stunden 45 Minuten
  • Total Time: 3 Stunden 20 Minuten
  • Yield: 4 Portionen 1x
  • Category: Hauptgericht
  • Method: Schmoren
  • Cuisine: Deutsch
  • Diet: Halal

Ingredients

Scale
  • 1200 g Rindfleisch (Schulter)
  • 24 EL Butterschmalz
  • 200 g Zwiebeln
  • 200 g Möhren
  • 200 g Sellerie
  • 100 g Lauch
  • 2 EL Tomatenmark
  • 500 ml trockener Rotwein
  • 800 ml Rinderfond
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Gewürznelke
  • 10 schwarze Pfefferkörner
  • Salz, Pfeffer
  • Für den Rotkohl:
  • 1 kg Rotkohl
  • 1 Zwiebel (fein gewürfelt)
  • 3 säuerliche Äpfel (gewürfelt)
  • 400 ml Rotwein
  • 250 ml Orangensaft
  • 350 ml Wasser
  • 30 ml Apfelessig
  • 2 Lorbeerblätter
  • 4 Gewürznelken
  • 6 Wacholderbeeren
  • 1 TL Zimt
  • 60 g Zucker
  • 12 EL Johannisbeergelee
  • 2 TL Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl zum Anbraten
  • Kartoffelklöße oder fertiger Kloßteig

Instructions

  1. Rindfleisch rundum in Butterschmalz scharf anbraten, herausnehmen und beiseite stellen.
  2. Wurzelgemüse grob schneiden und im Bräter anrösten, Tomatenmark hinzufügen und mitrösten.
  3. Mit einem Drittel des Rotweins ablöschen und einreduzieren, Vorgang zweimal wiederholen.
  4. Rinderfond und restlichen Rotwein angießen, Gewürze hinzufügen, Fleisch zurücklegen und kurz aufkochen.
  5. Bräter mit Deckel bei 160 °C Umluft für 2–2,5 Stunden im Ofen schmoren.
  6. Fleisch herausnehmen, Sauce durch Sieb passieren und ggf. abbinden, abschmecken.
  7. Für den Rotkohl: Kohl hobeln, mit Zwiebeln in Olivenöl anschwitzen, restliche Zutaten hinzufügen und 90 Minuten köcheln lassen.
  8. Fleisch in Scheiben schneiden, mit Rotkohl und Klößen anrichten und servieren.

Notes

  • Fleisch wird durch langes Schmoren zart – bei Bedarf länger im Ofen lassen.
  • Rotkohl schmeckt am Folgetag oft noch besser.
  • Klöße können vorbereitet und in heißem Wasser wieder erhitzt werden.
  • Für alkoholfreie Variante alkoholfreien Rotwein verwenden.
  • Restliche Sauce lässt sich gut einfrieren und wiederverwenden.

Nutrition

  • Serving Size: 1 Portion
  • Calories: 750
  • Sugar: 12g
  • Sodium: 950mg
  • Fat: 35g
  • Saturated Fat: 14g
  • Unsaturated Fat: 18g
  • Trans Fat: 0.5g
  • Carbohydrates: 45g
  • Fiber: 6g
  • Protein: 48g
  • Cholesterol: 145mg

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